Frankfurter Brenten
Aus: „Sei mir gegruesst, mein Sauerkraut: Gedichte und Lieder vom Essen und Trinken", Eduard Moerike
Mandeln erstlich, rat' ich dir,
Nimm drei Pfunde, besser vier
(Im Verhaeltniss nach Belieben);
Diese werden nun gestossen
Und mit ordinaerem Rosen-
Wasser feinstens abgerieben.
Je aufs Pfund Mandeln akkurat
Drei Vierling Zucker ohne Gnad'!
Denselben in den Moersel bring',
Hierauf ihn durch ein Haarsieb schwing
Von deinen irdenen Gefaessen
Sollst du mir dann ein Ding erlesen,
Was man sonst eine Kachel nennt,
Doch sei sie neu zu diesem End'!
Drein fuellen wir den ganzen Plunder
Und legen frische Kohlen unter.
Jetzt ruehr' und ruehr' ohn' Unterlass,
Bis sich verdicken will die Mass',
Und ruehrst du eine Stunde voll!
Am eingetauchten Finger soll
Das Kleinste nicht mehr haengen bleiben;
So lange muessen wir es treiben.
Nun aber bringe das Gebrodel
In eine Schuessel (der Poet,
Weil ihm der Reim vor allem geht,
Will schlechterdings hier einen Model,
Indes der Koch auf ersterer besteht.)
Darinne drueck's zusammen gut!
Und so hat es ueber Nacht geruht,
Sollst du's durchkneten Stueck fuer Stueck,
Auswellen messerrueckendick.
Je weniger Mehl du streuest ein,
Um desto besser wird es sein.
Alsdann in Formen sei's gepraegt,
Wie man bei Weingebackenem pflegt;
Zuletzt - das wird der Sache frommen -
Den Baecker scharf in Pflicht genommen,
Dass sie schoen gelb vom Ofen kommen!
Mandeln erstlich, rat' ich dir,
Nimm drei Pfunde, besser vier
(Im Verhaeltniss nach Belieben);
Diese werden nun gestossen
Und mit ordinaerem Rosen-
Wasser feinstens abgerieben.
Je aufs Pfund Mandeln akkurat
Drei Vierling Zucker ohne Gnad'!
Denselben in den Moersel bring',
Hierauf ihn durch ein Haarsieb schwing
Von deinen irdenen Gefaessen
Sollst du mir dann ein Ding erlesen,
Was man sonst eine Kachel nennt,
Doch sei sie neu zu diesem End'!
Drein fuellen wir den ganzen Plunder
Und legen frische Kohlen unter.
Jetzt ruehr' und ruehr' ohn' Unterlass,
Bis sich verdicken will die Mass',
Und ruehrst du eine Stunde voll!
Am eingetauchten Finger soll
Das Kleinste nicht mehr haengen bleiben;
So lange muessen wir es treiben.
Nun aber bringe das Gebrodel
In eine Schuessel (der Poet,
Weil ihm der Reim vor allem geht,
Will schlechterdings hier einen Model,
Indes der Koch auf ersterer besteht.)
Darinne drueck's zusammen gut!
Und so hat es ueber Nacht geruht,
Sollst du's durchkneten Stueck fuer Stueck,
Auswellen messerrueckendick.
Je weniger Mehl du streuest ein,
Um desto besser wird es sein.
Alsdann in Formen sei's gepraegt,
Wie man bei Weingebackenem pflegt;
Zuletzt - das wird der Sache frommen -
Den Baecker scharf in Pflicht genommen,
Dass sie schoen gelb vom Ofen kommen!
y35pm - 4. Jan, 11:00
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